Anwendungen der Erdbeobachtung
Das Bild der Erde
Die folgenden Seiten geben einen Einblick in die Vielfalt der Anwendungen, in denen Satellitendaten genutzt werden.
Im Blick der Satelliten
Im Blick der SatellitenDer Blaue PlanetEin neues Bild der Erde
Das vom Wettersatelliten Meteosat aufgenommene Bild der Erde gibt einen Eindruck davon, wie kompliziert die Situation auf unserem Planeten ist. Beleuchtungsunterschiede, Wolkenbedeckung, Vegetationsunterschiede und der Einfluss des Menschen tragen zu einer großen Vielfalt unterschiedlicher Phänomene bei.
So vielfältig wie sich die Erscheinungen auf der Erde präsentieren, sind auch die Anwendungen von Satellitendaten. Kaum ein Bereich des Lebens bleibt davon unberührt. Die hier angeführten Beispiele zeigen einen bunten Querschnitt durch diese zahlreichen Anwendungen. Sie können dabei aber nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Satellitentechnik geben.
Bild: © Eumetsat/DLR
Im Blick der SatellitenDas Bild der ErdeSatelliten liefern ein genaues Abbild unserer Welt
Erdbeobachtungssatelliten sind zu einem äußerst wichtigen Werkzeug in der Kartographie geworden, weil sie auch von äußerst abgelegenen Gebieten „im Überflug“ Aufnahmen in hoher Qualität liefern. Außerdem können durch Vergleich mehrerer Aufnahmen Veränderungen sehr gut dokumentiert und in aktualisierten Karten dargestellt werden.
Diese Satellitenbildkarte von Europa wurde aus 70 einzelnen Aufnahmen eines NOAA-Satelliten zusammengefügt. So war es möglich, ein wolkenfreies Bild des gesamten Kontinents zu erzeugen, auf das dann beispielsweise beim täglichen Wetterbericht die jeweilige Wolkensituation projiziert werden kann.
Bild: © DLR
Im Blick der SatellitenUnsere Welt in 3DGenaue Modelle der Erdoberfläche
Erdbeobachtungssatelliten (vor allem Radarsatelliten) haben die Herstellung genauer Höhenkarten enorm vereinfacht. Mit ihren Daten können große Flächen in feinsten Gelände-Details ausgewertet und zur Darstellung in 3D-Programmen verwendet werden.
Diese Aufnahme des deutschen Radarsatelliten TanDEM-X zeigt ein Vulkangebiet in der Atacama-Wüste in Chile und die „Salar de Uyuni“, die mit insgesamt 10.000 Quadratkilometern größte Salzpfanne der Welt. Die blaue Farbe markiert die Salzebene als tiefsten Bereich des Gebiets. Im Höhenmodell kann man auch Grenzen von Gesteinsschichten und erstarrten Lavaströmen erkennen – interessante Informationen etwa für Geologen.
Bild: © DLR
Im Blick der SatellitenExakte ModelleSatelliten vermessen das Gelände
Radarsatelliten messen die Zeit, die der Radarstrahl zu einem Punkt auf der Erdoberfläche und wieder zurück zum Satelliten benötigt. Daraus kann man die Entfernung des Satelliten von diesem Punkt und in der Folge die Höhe des Punktes exakt berechnen – und zwar ohne zeitraubende Messverfahren am Boden.
Das Bild besteht eigentlich aus zwei Bildern derselben Region, die hier ineinander übergehen: Aus den regenbogenfarbenen Höhenlinien im oberen Teil lässt sich eine anschauliche Geländekarte herstellen, wie sie im unteren Teil zu sehen ist (mit verschiedenen Farben für die jeweilige Höhe und Geländeschattierungen, wie man das aus einem Atlas kennt).
Bild: © DLR
Im Blick der SatellitenVirtuelle LandschaftenSatelliten machen Landschaften begreifbar
Eingesetzt werden diese virtuellen Landschaftsbilder zum Beispiel dort, wo es um die Bewertung von Autobahn- oder von Staudammprojekten geht. Doch auch die Planung von Touren oder Reisen wird so einfacher.
Das Bild zeigt eine derartige 3D-Ansicht des Kilimandscharos, des höchsten Berges in Afrika. Sehr schön sind die von der Meereshöhe abhängigen Vegetationszonen zu erkennen. Auch die scharfe Grenze zwischen dem geschützten Wald in Dunkelgrün und den unterhalb liegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen tritt deutlich hervor.
Bild: © eoVision/USGS
Ressourcen und ihre Nutzung
Ressourcen und ihre NutzungSchätze des BodensSatelliten überwachen Bergbau
Mit Erdbeobachtungssatelliten kann die Entwicklung in einzelnen Bergwerken verfolgt werden, indem die Veränderungen im Gelände sichtbar gemacht und vermessen werden. Man sieht, wie durch den Abbau „Löcher“ in der Landschaft entstehen und wachsen, und man erkennt auch, wie Abraumhalden immer größer werden. Auch mögliche Verschmutzungen der Umgebung lassen sich erkennen. Umweltverbände, Medien oder zum Beispiel auch die Regierungen von betroffenen Nachbarländern können mit diesen Daten bei den Betreibern auf Problemlösungen drängen.
Dieses Höhenmodell wurde aus einer Aufnahme des Radarsatelliten TanDEM-X hergestellt und zeigt rechts die etwa 400 Meter tiefe Escondida-Mine in Chile. Man erkennt den drastischen Einfluss des Bergbaus auf das Gelände. Das abgetragene Gestein wurde – nachdem man daraus das Kupfer gewonnen hatte – rings um die Mine in länglichen, bis zu 100 Meter hohen Halden gelagert. Als rechteckige Flächen im Abbaugebiet sind Klärbecken zur Wasserreinigung zu erkennen.
Bild: © DLR
Ressourcen und ihre NutzungErdöl und ErdgasAuf der Suche nach Rohstoffen
Das Satellitenbild zeigt die Förderanlagen für Erdgas in der sibirischen Tundrenlandschaft um Surgut, Russland. Es verdeutlicht, wie massiv dadurch die Landschaft geprägt werden kann. Auf jeder einzelnen Verdickung an den Enden der Linien befindet sich eine Förderstation. Das geförderte Erdgas wird über Pipelines nach Surgut und von dort weiter transportiert.
Bild: © eoVision/USGS
Ressourcen und ihre NutzungAbbau und RevitalisierungBraunkohle in Deutschland
Satellitenbilder werden dazu verwendet, den Abbau von Kohleressourcen zu überwachen. Dazu vergleicht man Bilder, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen wurden. Außerdem kann auch verfolgt werden, was mit nicht mehr genutzten Bergbauflächen geschieht.
Das Satellitenbild zeigt die Braunkohle-Reviere Garzweiler, Etzweiler und Inden, die westlich von Köln liegen. Hier werden ausgebeutete Bereiche „revitalisiert“. Das bedeutet, dass die Flächen wieder mit Humus und Vegetation bedeckt werden und wieder für die Landwirtschaft oder als Erholungsflächen genutzt werden können.
Bild: © eoVision/USGS
Ressourcen und ihre NutzungLebensquelle GrundwasserSatelliten messen den Verbrauch eines Lebensmittels
Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, schon kleine Höhenveränderungen sichtbar zu machen, eignen sich Radarsatelliten ausgezeichnet dazu, dieses Absinken des Bodens zu messen. Das gilt auch für Bodenabsenkungen, die durch den Bau neuer U-Bahn-Linien hervorgerufen werden – oder durch Erdbeben.
Das Bild zeigt Mexico City, das der Radarsatellit TerraSAR-X i n einem Abstand von vier Monaten aufgenommen hat. Aus den Aufnahmen wurden die Höhenänderungen berechnet. Schon in diesem kurzen Zeitraum senkte sich der Boden durch Grundwasserentnahme um bis zu zehn Zentimeter. Dunkelrot eingefärbt sind die Bereiche der mexikanischen Hauptstadt, in denen die größten Veränderungen der Bodenhöhe gemessen wurden.
Bild: © DLR
Ressourcen und ihre NutzungGetreide aus der WüsteSatelliteninformation in der Landwirtschaft
Satelliten helfen hier in mehrfacher Hinsicht. Sie ermöglichen genaue Wetterprognosen und liefern Informationen über den Zustand des Bodens, zum Beispiel bei Versalzung durch künstliche Bewässerung. Darüber hinaus werden ihre Daten dazu verwendet, den Zustand der Pflanzen selbst zu überwachen. So kann festgestellt werden, wo zusätzliche Düngung notwendig ist und wo Schädlingsbefall droht. Auf diese Weise wird sogenanntes „Precision Farming“ möglich, also ein punktgenauer Einsatz der verwendeten Ressourcen. Auch der zu erwartende Ernteertrag kann mit Satellitendaten abgeschätzt werden.
Das Satellitenbild zeigt bewässerte Felder in der Wüste Saudi Arabiens, sogenannte Kreisbewässerungsfelder. Die unterschiedliche Färbung der Felder lässt Rückschlüsse auf die angebauten Pflanzen und die bevorstehende Ernte zu.
Bild: © eoVision/USGS
Ressourcen und ihre NutzungLandwirtschaft unter PlastikRessourcenmonitoring für die Landwirtschaft
Satelliten tragen dazu bei, den Einsatz dieser Ressourcen exakt zu planen und zu optimieren und damit ihre negativen Auswirkung auf die Umwelt möglichst gering zu halten.
Im Bild ist das intensiv bewirtschaftete Gebiet um El Ejido in Spanien zu sehen. Hier verschwindet die Landschaft fast vollständig unter Foliengewächshäusern, in denen Tomaten und andere Gemüse- und Obstsorten angebaut werden. Die Bewässerung der Kulturen wird durch Grundwasser und Wasser aus den Bergen sichergestellt.
Bild: © eoVision/USGS
Natur und Umwelt
Natur und UmweltÜberwachte NaturschutzgebieteRadarsatelliten als Naturwacht
Erdbeobachtung hilft hier, indem sie mit ihren Satelliten den Zustand von Naturlandschaften überwacht und frühzeitig auf ungünstige Entwicklungen aufmerksam machen kann – etwa wenn Eingriffe wie illegale Waldrodungen stattfinden. Auch kann per Satellit regelmäßig überprüft werden, wie sich Maßnahmen zum Schutz der Natur auswirken.
Diese Aufnahme wurde vom Radarsatelliten TerraSAR-X gemacht und zeigt einen Ausschnitt um einen Fluss (schwarz) im westafrikanischen Gabun, der von Mangrovenwäldern (lila) gesäumt ist. Die Farbunterschiede im Bild weisen auf verschiedene Vegetationsbereiche hin.
Bild: © DLR
Natur und UmweltDer Wald im BlickRodungen im Regenwald Brasiliens
In den vergangenen Jahrzehnten wurden vor allem in den Tropen große Flächen einst unberührter Wälder gerodet, um Platz für Landwirtschaft und Siedlungen zu schaffen. Diese Entwicklung setzt sich nach wie vor fort.
Mit Satellitendaten kann der Zustand des Waldes weltweit erfasst werden. Auch in abgelegenen Gebieten lässt sich die Entwicklung verfolgen, wie hier am Rand des Amazonasbeckens in Brasilien. Neben der Änderung der Waldfläche kann aus den Daten zum Beispiel auch die Menge des freigesetzten Kohlenstoffdioxids berechnet werden – wichtig für Klimaprognosen, die wiederum die Grundlage für politische Entscheidungen und internationale Klimaschutzabkommen sind.
Bild: © eoVision/USGS
Natur und UmweltUmweltverschmutzungUmweltdetektive im Weltall
Mit Erdbeobachtungssatelliten können wir eine ganze Reihe dieser Belastungen erkennen und messen. Ein Beispiel ist die Verschmutzung von Wasserflächen durch Öl. Weil Öl auf dem Wasser die Wellen dämpft, erscheinen die betroffenen Flächen im Radarbild dunkler. Damit können die Verursacher solcher Verschmutzungen festgestellt werden.
Hier sind im Radarbild die Schlieren von Erdöl auf dem Golf von Mexiko zu sehen, die sich im April 2010 nach der Explosion der Ölbohrinsel „Deep Water Horizon“ ausbreiteten und großen Schaden anrichteten, als sie an die Küsten geschwemmt wurden.
Bild: © DLR
Natur und UmweltÜberwachung von LandschaftszerstörungSchiefergasgewinnung in Kanada
Satellitenbilder können hier helfen, indem sie auf einen Blick zeigen, wo die Umwelt verschmutzt oder gegen Umweltgesetze verstoßen wird.
Das Satellitenbild zeigt ein Gebiet in der kanadischen Provinz Athabasca. Dort werden große Vorkommen von Schiefergas ausgebeutet. Die bei der Gewinnung des Gases verwendeten Methoden belasten die Umwelt, vor allem die Gewässer der Region. In Kombination mit anderen Messverfahren werden Satellitendaten dazu verwendet, das Ausmaß dieser Umweltbelastung zu erfassen.
Bild: © eoVision/USGS
Natur und UmweltInformationen über LebensräumeDynamik von Küstengebieten
Satellitenaufnahmen helfen, die Dynamik von Lebensräumen zu erfassen. Durch wiederholte Aufnahmen eines Gebiets können Veränderungen sehr gut erkannt werden – für die Meeresforschung, für den Schutz vieler Tierarten oder für andere Zwecke.
Das Bild zeigt das Wattgebiet in der Umgebung der Insel Föhr in der deutschen Nordsee. Es wurde aus zwei Bildern des Radarsatelliten TerraSAR-X zusammengesetzt, die zu verschiedenen Zeitpunkten aufgenommen wurden. Die Unterschiede werden dann später per Bildverarbeitung künstlich eingefärbt. Im Ergebnis zeigt das kombinierte Bild den Zustand des Watts, der Sedimente (Ablagerungsgesteine) und der übrigen Lebensräume im Meer. Deutlich sind Strukturen wie Wasserläufe zu erkennen.
Bild: © DLR
Natur und UmweltDas Leben im MeerAlgenblüte in der Ostsee
Gerade wenn es um entlegene und sehr ausgedehnte Meeresgebiete geht, sind Satelliten die besten Beobachtungs- und Messinstrumente. Oberflächentemperatur, Salzgehalt und Wellenhöhe – all das können Satelliten erfassen. Und sogar die Algenkonzentration im Wasser kann über dessen Chlorophyll-Gehalt bestimmt werden.
Im Satellitenbild ist ein Ausschnitt der Ostsee vor der Insel Rügen zu sehen. Hier ist ein massenhaftes Auftreten von Algen während einer Algenblüte an der grünlichen Färbung zu erkennen. Algenblüten können darauf hinweisen, dass über die Flüsse zu viele Nährstoffe ins Meer gelangen. In der Verteilung der Algen machen sich Meereswirbel, aber auch dunkle Linien von Störungen der Meeresoberfläche im Kielwasser von Schiffen bemerkbar.
Bild: © eoVision/USGS
Klimawandel
KlimawandelAusdehnung von EisflächenDer Klimawandel lässt das Eis schmelzen
Mit einer Reihe von Methoden, die auf Satellitendaten beruhen, kann der Rückgang der Eisdicke und der Eisfläche sowohl auf dem Land als auch auf dem Meer sehr genau gemessen werden.
Das Höhenmodell, das aus Daten der Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X hergestellt wurde, zeigt Eiskörper auf dem Land und Eisflächen in den Buchten einer Insel im Westen des russischen Archipels Franz-Josef-Land. Auf diesen Inseln im Polarmeer liegt der nördlichste Punkt Eurasiens, kaum 1000 Kilometer vom Nordpol entfernt.
Bild: © DLR
KlimawandelDie Atmosphäre im VisierSatelliten prüfen die Luftqualität
Eine ganze Reihe von Satelliten hat die Atmosphäre im Blick und misst laufend ihre Zusammensetzung und ihre Temperatur. Hier sind natürlich auch die Wettersatelliten sehr wichtig, die beispielsweise auch den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre und die Wolkenbedeckung aufnehmen. Damit gehören Satelliten zu den wichtigsten Bestandteilen des globalen Wettervorhersagesystems, mit dem immer genauere Prognosen möglich sind – inzwischen nicht nur für den nächsten Tag, sondern sogar für die nächsten zwei Wochen. Sie liefern aber auch entscheidende Informationen für Simulationen der Entwicklung unseres Klimas in den nächsten Jahrzehnten.
Bild: © NASA
KlimawandelGefrorene FlüsseSatelliten messen, wie sich Gletscher bewegen
Ein wichtiges Werkzeug für die Bestimmung der Fließgeschwindigkeit von Gletschern sind Radarsatelliten. Mit ihnen ist es möglich, auch die entlegensten Gletscher regelmäßig zu vermessen.
Die Aufnahme des Radarsatelliten TerraSAR-X mit einer Breite von etwa 30 Kilometern zeigt den Nimrod-Gletscher in der Antarktis, wie er den Kon-Tiki Nunatak (einen über die Eisfläche ragenden Felsen) umfließt. Dabei sind die Strömungslinien und die Spalten im Hauptrumpf des Gletschers sehr gut zu sehen.
Bild: © DLR
KlimawandelEin See verschwindetVerlandung des Aralsees
Durch Satellitenaufnahmen konnte diese Entwicklung seit den 1960er Jahren verfolgt werde, wobei die Daten anfangs von Spionagesatelliten stammten. Diese Daten sind wertvolle Informationen, die auch für die Überprüfung von Modellrechnungen verwendet werden. Damit helfen sie, die mit dem Klimawandel verbundenen Vorgänge besser zu verstehen und auf dieser Grundlage Strategien zu entwickeln, wie man damit am besten umgeht.
Bild: © eoVision/USGS
KlimawandelGlobale MessdatenInformationen über den Zustand der Erde
Das Bild zeigt die vom Satelliten Aqua aufgenommene Temperatur der Wasseroberflächen im Juli 2009. Rote Bereiche um den Äquator sind bis zu 32 °C warm, während die violetten Bereiche um die Pole Temperaturen um den Gefrierpunkt aufweisen.
Bild: © eoVision/NASA
Katastrophenmanagement
KatastrophenmanagementVulkanausbrücheBerge in Bewegung
Mit Aufnahmen von Satelliten können oft schon vor dem Ausbruch von Vulkanen Änderungen in ihrer Höhe gemessen werden – und zwar weil sich die Erdoberfläche unter dem Druck des Magmas aufwölbt. Außerdem lassen sich durch den Vergleich von Satellitendaten vor dem Ausbruch mit danach aufgenommenen Daten die Folgen des Ausbruchs feststellen.
Im Bild sind Höhenänderungen am Ätna (Italien), die durch Lavaströme entstanden sind, in Falschfarben dargestellt. Das Bild ist aus dem Vergleich von Radardaten gewonnen worden.
Bild: © DLR
KatastrophenmanagementFolgen von ErdbebenMessung von Verschiebungen durch Erdbeben
Um ein besseres Verständnis für diese Vorgänge zu erhalten, muss man diese Verschiebungen möglichst gut kennen. Auf diese Weise können möglicherweise in der Zukunft bessere Vorhersagen von Erdbeben gemacht werden.
Das Bild zeigt die durch das Erdbeben vom 12. Januar 2010 um Port-au-Prince (Haiti) entstandenen Erdkrustenbewegungen. Die Farben zeigen das Ausmaß der Verschiebung: von grün für wenig Verschiebung bis zu dunkelrot für zwei Meter Bewegung. Das rot eingefärbte Gebiet nördlich einer Störungszone (rote Linie) wurde um etwa 1,30 Meter nach Westen verschoben. Die Messung wurde durch den Vergleich zweier TerraSAR-X-Radarbilder vom 18. Februar 2009 und vom 14. Januar 2010 erstellt. Die Farben zeigen den Betrag der Verschiebung an, die Pfeile zusätzlich die Richtung.
Bild: © DLR
KatastrophenmanagementInformationen bei KatastrophenSatelliten unterstützen Einsatzkräfte
Satelliten leisten hier wertvolle Dienste. Aus ihren Daten werden für die Einsatzkräfte innerhalb von Stunden Karten der betroffenen Gebiete erstellt. Durch den Vergleich von Aufnahmen vor und nach einer Katastrophe kann häufig das Ausmaß der Schäden sehr genau bestimmt werden – und es lassen sich so die Orte identifizieren, die am dringendsten Hilfe benötigen. Außerdem wird daraus auch klar, wo Zufahrten blockiert oder noch befahrbar sind.
Das Bild zeigt eine Satellitenbildkarte des Hafengebiets von Port-au-Prince und Teile des Zentrums der Stadt vor dem Erdbeben am 12. Januar 2010. Sie wurde unmittelbar nach dem Erdbeben für die Katastrophenhelfer hergestellt. Eingetragen sind Straßen und wichtige Infrastruktur-Einrichtungen wie ein Krankenhaus am unteren Bildrand, erkennbar am Roten-Kreuz-Symbol. Nach dem Erdbeben waren der Präsidentenpalast und auch die Kathedrale zu großen Teilen zerstört.
Bild: © DLR/ZKI
KatastrophenmanagementVor und nach dem TsunamiKatastrophenfolgen im Satellitenbild
Gerade wenn große Flächen betroffen sind, können Satelliten wichtige „Helfer“ sein, weil ihre Daten weite Bereiche abdecken (allein vom Boden oder per Flugzeug wäre das gar nicht zu leisten). Damit sind sie direkt nach der Katastrophe ein wertvolles Werkzeug für die Rettungskräfte. Aber auch in den Tagen und Wochen danach sind Satellitenbilder für die Erfassung von Schäden wichtig – etwa um die Behebung zu planen oder die Kosten für Versicherungen einschätzen zu können.
Dieses Bild zeigt die ausgedehnten Schäden als Folge des Tsunamis in einem Vorher-Nachher-Vergleich der japanischen Küste zwischen dem 5. September 2010 (links) und dem 12. März 2011 (rechts). Vor allem die Siedlungen nahe dem Damm rechts im Bild sind weitgehend zerstört, doch ziehen sich die überfluteten Bereiche weit ins Landesinnere.
Bild: © DLR/RapidEye
KatastrophenmanagementPlanung von HochwasserschutzSatelliten und Katastrophenvermeidung
Aus Daten von Radarsatelliten wie TerraSAR-X werden sehr genaue Geländeinformationen gewonnen, die für diese Anwendungen eingesetzt werden können.
Das Bild zeigt ein eingefärbtes Höhenmodell von New Orleans im Süden der USA. Große Teile der Stadt befinden sich deutlich unterhalb des Meeresspiegels (blau) und wären ohne Schutzmaßnahmen überflutet. Dazu würde nicht nur das Meer, sondern auch der Mississippi beitragen (dunkelgelb), der über dem Stadtniveau liegt und durch Dämme gebändigt werden muss.
Bild: © DLR/USGS
KatastrophenmanagementFlugzeuge in GefahrVulkanstaubmessungen aus dem All
Aus den Daten von Wettersatelliten kann die Größe und Lage dieser Aschewolken sehr gut bestimmt werden. Anhand von Wetterprognosen lässt sich auch ihre weitere Bewegung gut vorhersagen – wichtig für die Flugsicherheit!
Die Aufnahme des europäischen Wettersatelliten Meteosat-9 zeigt die Aschewolke des 2010 ausgebrochenen isländischen Vulkans Eyjafjallajökull als dunklen Streifen zwischen Schottland und Süd-Norwegen.
Bild: © Eumetsat/DLR
KatastrophenmanagementÜberwachung von WaldbrändenBuschfeuer in Australien
Satellitendaten liefern Informationen über bestehende Brandgefahr und helfen bei der Suche nach Bränden. Im Ernstfall werden dann sofort die Einsatzkräfte alarmiert. Mit diesen Daten kann auch die Entwicklung eines Waldbrands verfolgt und nach dem Ende des Brandes das Ausmaß des Schadens bewertet werden.
Das Satellitenbild zeigt das Umland von Melbourne im Südosten Australiens, das im Jahr 2009 von verheerenden Waldbränden heimgesucht wurde. Dichte Rauchwolken aktiver Feuer hängen über dem Gelände, die bereits abgebrannten Flächen erscheinen im Bild braun.
Bild: © eoVision/USGS
Das Leben der Menschen
Das Leben der MenschenWo Menschen einander begegnenMassenevents im Satellitenbild
In dieser vom Radarsatelliten TerraSAR-X gemachten Aufnahme aus dem Jahr 2011 ist das Burning-Man-Festival in Nevada, USA, zu sehen, bei dem 27.000 Tickets verkauft wurden. Die in einem großen Ringsektor angeordneten Zelte und Fahrzeuge sind gut zu erkennen. Sie bilden vorübergehend die Siedlung "Black Rock City".
Die künstlichen Strukturen wurden in diesem Bild nachträglich eingefärbt, das eigentliche Radarbild ist schwarzweiß.
Bild: © DLR/USGS
Das Leben der MenschenErneuerbare EnergiequellenWo Sonnenenergie geerntet werden kann
Satelliten helfen bei der Standortwahl: Die an einem Punkt der Erde eingestrahlte Sonnenenergie kann per Satellit ebenso bestimmt werden wie die Verteilung der Windgeschwindigkeiten. Das Bild zeigt für den Mittelmeerraum die verfügbare eingestrahlte Sonnenenergie. In den hellgelben Bereichen stehen pro Jahr bis zu 3000 Kilowattstunden pro Quadratmeter zur Verfügung, in den violetten Bereichen nur etwa ein Drittel dieses Wertes.
Bild: © DLR
Das Leben der MenschenVerkehrsüberwachungWo und wie wir uns bewegen
Die Planung von Verkehrswegen und die Überwachung von Abgas-Konzentrationen sind zwei wichtige Anwendungen von Erdbeobachtungssatelliten. Aus den Daten von Radarsatelliten können (wie hier zu sehen) sogar die Geschwindigkeiten einzelner Fahrzeuge gemessen werden. Die Farbskala läuft hier von rot (geringes Tempo) über gelb, grün und blau bis violett (um 200 km/h).
Bild: © DLR
Das Leben der MenschenHilfe für die SeefahrtÜberwachung von Schifffahrtsrouten
Satellitentechnologie wird auf Schiffen in mehrfacher Hinsicht eingesetzt. Per Satellitennavigation kann ein Schiff permanent seine exakte Position ermitteln. Kommunikationssatelliten erhalten die Verbindung mit dem Festland aufrecht. Und Erdbeobachtungssatelliten liefern Daten über das Wetter, die Eisverhältnisse und die Meeresströmungen.
Das Satellitenbild zeigt einen Ausschnitt der Ostsee an der Südküste Finnlands im Winter. Die Häfen sind durch ein Netzwerk von Seestraßen verbunden, die von Eisbrechern schiffbar gehalten werden.
Bild: © eoVision/USGS
Das Leben der MenschenEisberg voraus!Sicherheit von Schifffahrtslinien
Radarsatelliten nehmen unabhängig vom Wetter die Verteilung von Meereis auch in den entlegensten Gebieten der Erde auf und tragen damit zur Sicherheit der Schifffahrt bei.
Das Bild zeigt Meereis rund um Inseln vor der Küste Grönlands. Die Aufnahme erfolgte durch den Radarsatelliten TanDEM-X am 2. August 2010.
Bild: © DLR
Wohin geht die Reise?
Wohin geht die Reise?Satelliten als Zukunftswerkzeug
Mit den immer neuen Einsatzgebieten von Satellitendaten nimmt auch die Zahl der Satelliten rasch zu, die für spezielle Aufgaben in ihre Umlaufbahnen geschickt werden.
Damit wird die Raumfahrt ihre Rolle als ein unverzichtbares Werkzeug für die Lösung zentraler Probleme unserer Zeit und für einen nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten in Zukunft weiter ausbauen.
Animation: © DLR